Bei der Game Changer Suite handelt es sich um eine interaktive Installation die fünf multiplayer Spiele umfasst. Die Spieler werden von einem im Raum installierten Lasertracking System erfasst und können ihre virtuellen Avatare steuern in dem sie sich im Raum bewegen. Die fünf Spiele verwenden unterschiedliche Spielmechaniken und bieten somit abwechslungsreiche Unterhaltung. Welches Spiel gespielt wird, können die Spieler selbst über eine demokratische Abstimmung - ebenfalls durch die Position im Raum - bestimmen.
Game Changer wurde im Rahmen des Ars Electronica Festivals 2014 in Linz ausgestellt.
Beelzeball
Beelzeball bündelt die Energie von Leistungssport wie Fußball oder Squash mit Spieleelementen klassischer Spiele wie Arkanoid und Snake. Im Gegensatz zu Mannschaftssportarten, liegt der Fokus hier jedoch ganz auf Kompetition: Jeder Spieler kämpft für sich selbst. Sobald der Ball im Spiel ist, müssen die Spieler versuchen ihn mit ihrem schlangenartigen Schweif in Richtung der Blöcke umzulenken. Der Ball übernimmt dabei die Farbe des zuletzt berührten Spielers und bei jedem Kontakt mit einem Block bekommt der jeweilige Spieler einen Punkt. Gelegentlich erscheinen außerdem Power-Ups die es den Spielern erlauben den Ball für kurze Zeit festzuhalten und anschließend in eine bestimmte Richtung abzuwerfen, oder aber den Schweif permanent verlängern. Die Spieler haben 90 Sekunden Zeit um so viele Punkte wie möglich zu sammeln.
Produziert von Poorya Piroozan
Fish Feast
In Fish Feast startet jeder Spieler als kleiner Fisch. Das Ziel ist es einfach so viele computergesteuerte Fische wie möglich zu fressen und dadurch immer größer zu werden. Der erfolgreichste Fisch wird ab einer bestimmten Größe automatisch zum König (gekennzeichnet durch die Krone auf seinem Kopf) und kann von nun an auch andere Spielerfische fressen und somit aus dem Spiel ausscheiden lassen. Von Zeit zu Zeit durchquert jedoch ein elektrischer Aal die Szenerie. Die Spieler müssen versuchen ihm auszuweichen, denn bei Kontakt schrumpfen die Fische wieder. Hast du das Zeug dazu dich durchzusetzen und der größte Fisch im Meer zu werden?
Produziert von Andreas Friedl
Fluridus 293
Fluridus 293 kombiniert kompetitives und kooperatives Spiel in einer scheinbar friedlichen Weltraumumgebung. Zu Beginn entscheiden sich die Spieler für ein Team, indem Sie die Farbe eines der beiden Mutterschiffe übernehmen. Anschließend markieren sie so viele Asteroidenfelder unterschiedlicher Größen und Farben wie möglich, damit das Mutterschiff diese per Traktorstrahl anziehen kann und somit mit Energie versorgt wird. Um ein Asteriodenfeld einzunehmen, müssen die Spieler das sich in ständiger Bewegung befindende Feld einnehmen und für kurze Zeit besetzen. Je mehr Spieler eines Teams in einem Feld stehen, desto schneller wird es eingenommen. Das jeweils andere Team kann diesen Prozess jedoch verzögern, verhindern oder gar bereits eingenommene Felder zurückerobern. Das Überleben beider Teams ist jedoch nicht garantiert... Lediglich Teams die es schaffen innerhalb 2 Minute den gesamten Energiespeicher des Mutterschiffs aufzuladen können dem schwarzen Loch in der Mitte des Spielfeldes entkommen.
Produziert von Daniel Wilfinger
Swarm Defender
Swarm Defender bietet ein klassisches beschütze-die-Erde-vor-außerirdischen-Eindringlingen Szenario. Dieses mal jedoch kann der Planet nicht von einem einzelnen Helden gerettet werden; die Spieler müssen kooperativ als "Schwarm" agieren um die 50+ (die Gesamtzahl hängt von der Anzahl an Spielern ab) Angreifer vernichten zu können. Die Eindringlinge kommen nämlich in roter, blauer und grüner Fassung und können ausschließlich von Laserstrahlen der selben Farbe zerstört werden. Einzelne Spieler-Raumschiffe feuern automatisch grüne Laserstrahlen auf die sich annäherenden Feinde. Die Spieler können sich aber auch nebeneinander stellen und somit zusammenschließen um gemeinsam einen blauen Laserstrahl (zwei Spieler) oder einen mächtigen roten Laserstrahl (drei Spieler) abzufeuern. Wird die Erde den Ansturm überstehen?
Produziert von Andreas Friedl
Tower Of Power
Tower of Power ist von den Spieleklassikern Tetris und Bomberman inspiriert und reinterpretiert deren Spielemechaniken auf erfrischende Weise in einen Team-basierten Wettkampf. Nachdem sich die Spieler für ein Team entschieden haben (rot oder blau) indem sie über eine der beiden Basen laufen, können sie Tetris-artige Blöcke von der "Quelle" im Zentrum des Spielfeldes aufsammeln. Indem die Spieler diese Blöcke immer wieder einsammeln, zu ihrer Basis tragen und dort absetzen, bauen sich beide Teams langsam einen Turm der sich letztendlich mit der Quelle verbindet von ihr Energie schöpft. Aber vorsicht: von Zeit zu Zeit erscheinen Bomben die von Spielern aufgesammelt und dazu verwendet werden können, Teile des gegnerischen Turms zu zerstören. Das Team, das es zuerst schafft 100% der verfügbaren Energie zu sammeln, gewinnt.
Produziert von Georgi Kostov
Game Selection
In der Spieleauswahl können sich die Spieler auf ein Spiel-Fenster ihrer Wahl stellen und somit für das Spiel voten. Sobald der Timer abgelaufen ist, wird das Spiel mit den meisten Votes gestarted. Auf diese Weise ist die Auswahl ein kollektiver, demokratischer Prozess. Nachdem ein Spiel zu Ende gegangen ist, wechselt die Applikation automatisch zurück in die Spieleauswahl.
Produziert von Andreas Friedl
Über das Projekt
Die Game Changer Suite wurde von Studenten am Campus Hagenberg der Fachhochschule Oberösterreich entwickelt. Der Schwerpunkt des Projektes ist, kooperatives und konkurrierendes Gameplay in einem kolokalisierten Szenario zu erkunden.
Serious Games und andere spielerische Lösungsansätze sind in den vergangenen Jahren mit teils großem Erfolg zur Bearbeitung verschiedenster Probleme herangezogen worden – sei es zur Analyse riesiger Datensätze oder zur Motivation bewegungsfauler Menschen zu mehr Sport. Die Rahmenbedingungen für die Interaktion vieler SpielerInnen in ein und demselben realen Raum haben sich dabei jedoch kaum verändert und gehören nach wie vor zur terra incognita des Gaming.
GameChanger begibt sich in diesen unerforschten Bereich. Die fünf Spiele funktionieren ausschließlich durch körperliche Anwesenheit und Bewegung der SpielerInnen und erlauben verschiedenste Varianten des gemeinsamen Spielens.